Holzschutz

Holzschutz wird durch moderne Baumethoden und ökologische Baumaterialien ein immer wichtigeres Thema.

Holz ist ein natürlicher Baustoff, der im Wald heranwächst. Nach dem Absterben eines Baumes wird das Holz von Mutter Natur in Humus umgewandelt. Diese Aufgabe übernehmen Pilze und Insekten. Da es sehr unterschiedliche Situationen für den Abbau von Holz gibt, gibt es auch sehr unterschiedlich agierende Pilze und Insekten. Dadurch wird die Frage laut, wie Holz geschützt werden kann vor dem völlig natürlichen Abbau durch Pilze und Insekten.

Chemische Holzschutzmittel haben die Aufgabe, einen solchen Befall zu verhindern oder zu bekämpfen. Das funktioniert allerdings nur bedingt. In den letzten Jahren wird sehr viel Wert auf baulichen Holzschutz gelegt, also bautechnische Anordnungen die dazu führen, dass kein Befall auftreten kann. Bei Pilzen funktioniert das. Gegen Insekten gibt es hingegen praktisch keinen vorbeugenden baulichen Holzschutz außer der Wahl einer Holzart, die von Insekten nicht oder nur sehr selten befallen wird. In dem Bemühen, Holzkonstruktionen ohne chemische Holzschutzmittel dauerhaft herzustellen, wurden Hölzer erhitzt und getrocknet. Aktuelle Untersuchungen zeigen aber, dass die Hölzer trotzdem durch Insekten befallen werden. Das trifft auch auf Konstruktionsvollholz zu. Damit sind Spätschäden an Holzkonstruktionen vorprogrammiert, für die allerdings die Planer und Handwerker haften müssen.

Die modernen Bauweisen wie zum Beispiel Sparrenvolldämmung, Wandinnendämmung und Wärmedämmverbundsysteme im Außenbereich führen zu völlig neuartigen Gefährdungen von Holz.

Als Beispiel sei hier die Sparrenvolldämmung erwähnt, bei der rechnerisch kein Kondensat entsteht. Praktisch sieht das aber anders aus. Kondensat ist häufig anzutreffen und führt dazu, dass Sparren in der Dachkonstruktion durch Fäulnis geschädigt und zerstört werden. Entsprechende Erfahrungen von Dachstühlen mit einem Alter zwischen zehn bis 15 Jahren liegen vor.

Auch alte Holzkonstruktionen, wie zum Beispiel Fachwerkhäuser, werden heute durch das geänderte Wohnverhalten und häufig auch durch eine nicht sachgemäße Bauwerksunterhaltung von Schädlingen bedroht. Ganz besonders der gescheckte Nagekäfer hat es auf die mit Pilz befallenen Fachwerkhölzer abgesehen. Genauso bekannt sind die Gefährdungen von Bauholz im Neubaubereich als auch im Altbaubereich und im Wasserbau. Dies sind nur wenige Beispiele aus einem Bereich, wo sich Schäden direkt über natürliche Ursachen darstellen und in vielen Fällen auch mit natürlichen Methoden bekämpfen lassen. Wenn Holz trocken ist, können keine Pilze wachsen. Ähnlich sieht es mit dem Insektenschutz bei vielen Insektenarten aus (Ausnahmen Hausbock, gescheckter Nagekäfer).

Es sind sehr umfangreiche Erfahrungen über die Lebensgewohnheiten von Pilzen und Insekten notwendig, um entsprechende Strategien zu entwickeln, wie ein Pilzbefall verhindert oder bekämpft werden kann. Auch bei Insekten gibt es sehr häufig die Möglichkeit, über die Veränderung von Feuchtigkeiten einen vorbeugenden Schutz zu erzielen oder einen Befall zum Erliegen zu bringen. Es haben sich in der letzen Zeit bestimmte Verfahren herauskristallisiert, die unabhängig von der DIN 68 800 (Holzschutznorm) erfolgversprechend sind.



Stand: 19.12.2013